Chronik

Lateinschule

In die Blütezeit des Marktes Pressath, das 16. Jahrhundert, fällt der Bau einer zweiklassigen Lateinschule im Jahr 1553. Diese Elementarschule war mit den Amberger Quintaner- und Quartanerklassen gleichzusetzen. Die „Mägdelein“ wurden vom Organisten, die Knaben vom Lehrer in getrennten Räumen unterrichtet. Die Bezahlung der Erzieher teilten sich Kirche und Markt. Die Schulaufsicht führte der jeweilige calvanische oder lutherische Ortspfarrer.

Außenansicht der Lateinschule 

Schulsituation an der Lateinschule

1596 wurden hier 100 Kinder unterrichtet, davon 30 Mädchen. Ab 1869 musste wegen der vielen Kinder eine dritte Klasse im Rathaus unterrichtet werden. Um die drückende Schulraumnot zu beheben, entschied der Stadtrat daraufhin den Bau einer neuen Schule außerhalb der Stadtmauer, hinter dem Weihertürl.

Inschrift der Lateinschule Pressath 

Mädchenschule

Im Jahr 1900 wurde in der Kemnather Straße eine eigene Schule mit angegliedertem Kindergarten erbaut. Im Jahr 1947 erfolgte ein Neubau. In der Schule wurden nach dem Krieg die vier unteren Jahrgänge beschult. Heute ist in diesem Gebäude das "Haus der Heimat" untergebracht

Fertiges Schulgebäude der Mädchenschule

Original Baurechnung

Zeitliche Einordnung

1899/1900
Neubau des Schulgebäudes in der Kemnather Straße 2 unter Pfarrer Konrad Reinwald

03.09.1900
Eröffnung der Kinderbewahranstalt , Kindergärtnerin war Schwester M. Velina Keller

18.09.1900
Erster Schultag, Kl. 1-3: 84 Kinder, Lehrerin Schwester Cherubina Hörl, Kl. 4-7: 96 Kinder, Lehrerin Schwester Clementina Friedel, Feiertagsschule für Mädchen: 64 Schülerinnen, Lehrerin Schwester M. Cherubina Hörl

20.09.1900
Offizielle Übergabe an die Armen Schulschwestern; Schwester Maria Reineldis Michl, Handarbeitslehrerin, übernahm Schul- und Privathandarbeit in Zimmer 5

Anfang 1938
wurden Knaben und Mädchen zu je einem Lehrgang vereinigt Entzug der Lehrerlaubnis für die Schulschwestern

01.09.1939
Schließung des Kindergartens durch die NSDAP

25.01. - 15.05.1940
Soldaten wurden einquartiert, der Schulunterricht wegen Kohlenmangels eingestellt

01.04.1940
Die Armen Schulschwestern mussten ausziehen. Sie wurden von den Familien Fenzl u. Schöberl aufgenommen Wiedereröffnung des Kindergartens, Schwester Indes Letsch

18.09.1945
Wiedereröffnung der Schule nach dem Krieg mit den vier unteren Jahrgängen Unterricht wurde erteilt in der Altöttingkapelle und in 2 Räumen im Pfarrhof von Oberin M. Sotheris, Schulleiterin, M. Cherubina und Frl. Pöchinger

08.1947
Beginn eines Neubaues an der Mädchenschule

1950
Im ehemaligen Kindergartensaal wurde ein Schulsaal eingerichtet und im Zimmer gegenüber eine Hausmeisterwohnung für Frau König. In der früheren Kapelle im oberen Stock wurden 2 Schulsäle errichtet. Nunmehr gab es 5 Schulräume, der Turnraum für Mädchen- und Knabenschule entstand im Erdgeschoss

06.1953
Die 1. Klasse kam wieder ins Haus dafür wurde die Hausmeisterwohnung zu einem Schulsaal umgebaut Im Haus waren nun 6 Klassen

ab 1956
Erneuerungsarbeiten

1972
Umbau- und Sanierungsarbeiten für ein Museum

1984
Verabschiedung: Die Armen Schulschwestern (Flaviana Ramold, Terentia Dworzak und Warnfrieda Zeus) kehrten in ihr Mutterhaus zurück 02.06.1989 Kirchliche Weihe „Haus der Heimat“

Darstellungen der Schule auf Postkarten

Postkarte aus Pressath mit der Mädchenschule in der Mitte unten Knabenschule Erbaut wurde der ursprüngliche Teil des Schulgebäudes in der Schulstraße im Jahr 1875 mit 4 Lehrsälen. Zur gleichen Zeit entstand auch das Lehrerhaus (heute Praxis Dr. Georg Schmidt) mit den Wohnungen für einen Lehrer und einen Hilfslehrer.

Erweitert wurde die Knabenschule in den Jahren 1935 und 1950.

Frontansicht der Knabenschule 

Personal: Die letzten Rektoren waren Josef Kraus (196? - 196?) und Karl Keilwerth bis 1973. Danach leitete Herr Keilwerth die neue Zentralschule für Knaben und Mädchen in der Wollauer Straße Der letzte Hausmeister, Herr Andreas Schäfer, betreute das Gebäude in den 50er und 60er Jahren, er konnte im Januar 2006 seinen 90. Geburtstag im Altenheim St. Josef feiern. In der Amtszeit von Bürgermeister Hans Ficker (1972-1984) wurde dieses Schulhaus zum Haus der Vereine umgestaltet. Zur Erinnerung an den 2005 verstorbenen Altbürgermeister trug das Gebäude ab diesem Zeitpunkt seinen Namen Zeitliche Einordnung: 1875 Neubau des Knabenschulhauses, außerhalb des Weihertürls Mit der Lehrerstelle war zugleich der Kantor- und Chorregentendienst verbunden, der in den 4 Kirchen (Orts-, Friedhofskirche, Altöttingkapelle, Weihersberger-Schloßkirche) geleistet werden musste.

1900
Untere Knabenschule (Kl. 1-3) mit 80 Knaben Lehrer Friedrich Hoffmann Obere Knabenschule Kl. 4-7 mit 83 Knaben Lehrer Johann Biersack 1946 Wiedereröffnung des Knabenschulhauses mit 4 neu hergerichteten Schulsälen Lehrer seit

1946
Köstler Werner, Lehrer Lorenz Sandner, Schulhelfer Klaus Gebel, Schulhelfer Walter Jungbauer Bis September 1946 wurden Schulschwestern als Lehrerinnen eingesetzt

1947
Schulhelfer(?) Greiner, Bachmeier 1948 wurden Gebel und Jungbauer wieder eingesetzt, nachdem sie eine Ausbildung in Regensburg gemacht hatten Rektor und Oberlehrer Alois Braun Lehrer Otto Hötzel, Richard Strigl 1955 Anbau mit Sälen für die Berufsschule, Abteilung Metall bis 1973 Schulunterricht in der Knabenschule Volksschule in der Wollauer Straße Eingeweiht wurde die neue Zentralschule an der Wollauerstraße am 28. September 1973. Zur Schule gehörten 23 Schulsäle, 9 Fachräume, 5 Kursräume, die Turnhalle und der Verwaltungstrakt.

1973
Erster Schulleiter war Herr Karl Keilwerth, unterrichtet wurden 720 Kinder.

Bau der Schule in der Wollauerstraße Fertiggestellte Volksschule

Fertigstellung der Volksschule in der Wollauerstraße

Haupteingang der Schule in der Wollauerstraße  

Energetische Sanierung der Volksschule 2007/2008

Rund 1,15 Millionen Euro investierte die Stadt Pressath zwischen September 2007 und August 2008 in die energetische Sanierung des Grund- und Mittelschulgebäudes. Das Schulhaus erhielt eine neue "thermische Hülle" und damit einhergehend neue Fenster Im Anschluss daran erfolgte der Bau einer neuen Zweifach-Sporthalle in Holzständerbauweise. Die alte Sporthalle wurde zur Stadthalle umgewidmet Bau der Volksschule.

Neubau der Sporthalle

Diese Chronik wurde mit freundlicher Unterstützung durch das Haus der Heimat in Pressath erstellt.